Person holding onto a steering wheel driving along a tree lined road

Gewinner des Magna- „Commitment to Sustainability-Award”: Die kreislauffähige Fertigung auf dem Vormarsch

Im Getriebewerk von Magna in Bari, Italien wird Recycling auf höchstem Niveau betrieben. Statt gebrauchte Bauteile zu verschrotten, werden sie wieder aufbereitet.

Im Grunde geht es darum, die Energie und das Material zu reduzieren, die für die Herstellung eines Getriebes benötigt werden. Dieses industrielle Konzept wird auch als kreislauforientierte Fertigung bezeichnet.

„Wir haben herausgefunden, dass fast jedes Bauteil, das Magna herstellt, das Potenzial hat, wiederverwendet zu werden. Die Ausnahme bilden Dinge wie Schrauben und Kabel“, erklärt Francesco Carlucci, Projektleiter und Spezialist des Standorts für Fertigungsprozesse. „Unsere Vision ist es, ein Wiederaufbereitungsprogramm für alle Kunden und Programme zu entwickeln, bei dem vorhandene Ausrüstung, Prozesse und Ressourcen verwendet werden.“

Magna liefert viele der schätzungsweise 20.000 Teile in einem durchschnittlichen Fahrzeug und ist bekannt für sein Ökosystem an vernetzten Produkten. Das Projekt, das 2022 mit einem Magna- „Commitment to Sustainability-Award” in der Kategorie Produkt ausgezeichnet wurde, kann im gesamten Unternehmen – und sogar in der gesamten Automobilbranche – angewendet werden.

„Fast jedes Bauteil, das Magna herstellt, hat das Potenzial, wiederverwendet zu werden.“

 

Headshot Francesco Carlucci

Von der Idee zum Projekt

Das Projekt des Werks startete mit etwa 5.000 Getrieben im Lager von Händlern in Europa. Schätzungsweise 40 Tonnen Stahl, Aluminium und Elektronikteile wurden in einem Jahr aus den 7DCT300 Doppelkupplungsgetrieben von Magna wiedergewonnen – Material, das wahrscheinlich auf Schrottplätzen oder in Lagern gelandet wäre.

Laut Berechnungen des Standorts können 60 % der Kernkomponenten von Getrieben wiederverwendet werden, darunter der Radsatz, das Gehäuse und Elektronikkomponenten.

An dem Magna-Standort werden die gebrauchten Getriebe zerlegt, inspiziert und gereinigt, um eine möglichst große Anzahl an Komponenten zurückzugewinnen. Anschließend werden sie in der Fertigung auf einer vorhandenen Montagelinie am Standort wiederverwendet, um wieder verkauft zu werden. Die aus recyceltem Material hergestellten Getriebe kosten etwa 40 % weniger als ein neues nachgerüstetes Getriebe. Zudem spart der Standort etwa 45.500 Kilowattstunden an Strom und reduziert seine CO2-Emissionen.

„Indem wir keine neuen Getriebeteile verarbeiten, können wir Energie sparen“, erklärt Carlucci. „Die Montage der Getriebe aus Recyclingmaterial erfolgt auf der gleichen Linie wie unsere neuen Getriebe. Dadurch ist der Prozess schneller und die gleiche Qualität kann gewährleistet werden. Es ist für uns also kostengünstiger, weil die Betriebsabläufe schon existieren.“

Die wiederaufbereiteten Getriebe sind an ihrer gelben Kennzeichnung leicht zu erkennen. Sie werden nach der Neumontage zudem in einer separaten Datenbank geführt.

Group of people standing outside of the transmission plant in Bari, Italy

Zusammenarbeit ist alles

Die 900 Mitarbeitenden am Standort in Bari produzieren etwa 500.000 neue Getriebe pro Jahr. 2021 hat der Standort einen Magna- „Commitment to Sustainability-Award” für ein Projekt gewonnen, bei dem untersucht wurde, ob die biologischen Lösungsmittel, die bei Umweltkatastrophen verwendet werden, auch für die Wiederaufbereitung von Schleifmaschinenschlamm eingesetzt werden kann. Das Projekt läuft noch.

Ebenfalls in Arbeit: ein Projekt zur Installation von Solarmodulen am gesamten Standort. Dieses Projekt soll im September 2023 abgeschlossen sein.

„Das Besondere an diesem Werk ist, dass wir alle zusammenarbeiten, um Lösungen zu finden“, so Carlucci. „Wir glauben an Teamarbeit. Wir sind für Nachhaltigkeit auf der Arbeit und zu Hause sensibilisiert.“

Carlucci baut zurzeit ein Haus in der Nähe von Matera, Italien – natürlich mit Solarmodulen und einer Heimladestation für Elektrofahrzeuge. Mit seiner 14-jährigen Tochter Manuela spricht er oft über Energiesparmaßnahmen.

„Ich erkläre ihr, dass langes Duschen und häufiges Haarewaschen viele Ressourcen verbraucht“, sagt er. „Und sie hört auf mich. Ihre Lehrerinnen und Lehrer haben gemerkt, dass Manuela verantwortungsbewusster wird und gute Wertvorstellungen für Menschen und unseren Planeten entwickelt.“

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