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Roboter, chinesische Lauten und Mittagspausen

Als angehende Robotertechnikerin am Magna-Standort Plastcoat in Brampton, Ontario, repariert Dessy Li im Eiltempo termingerecht automatisierte Montagezellen und Spritzgussmaschinen. Dabei lässt sie manchmal das Mittagessen aus, bis die Arbeit erledigt ist.

„Ich habe diesen Ruf beim Team“, so Li, die seit vier Jahren bei Magna arbeitet. „Wenn mir nicht sofort die Lösung einfällt, lässt mir das einfach keine Ruhe. Wenn ich an einem Fehler arbeite, höre ich erst auf, wenn er behoben ist. Bei zeitkritischen Dingen mache ich keine Pause. Ich bekomme zwar Hunger, kann mich aber nicht in Ruhe zum Essen hinsetzen, wenn das Problem noch nicht behoben ist. Ein Problem zu lösen, ist eine Leistung.“
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Ihre Arbeitsmoral und Leistungsbereitschaft zur Aufrechterhaltung des Werksbetriebs – und ihre Essgewohnheiten – sind so bekannt, dass ihre Plastcoat-Kolleginnen und -Kollegen aus dem Fertigungsbereich ihr mittlerweile Obst und Gemüse aus dem eigenen Garten mitbringen, um sie für die ausgelassenen Mahlzeiten zu entschädigen.

„Sie bringen mir Sachen wie Duft-Lauch...“, erzählt Li, die im chinesischen Shenyang aufwuchs. „Es fühlt sich so gut an. Ich habe hier erste Erfahrungen im Fertigungsbereich gesammelt, und es ist überhaupt nicht so, wie ich es mir vorgestellt habe. Das Werk ist hell und blitzblank, und die Menschen sind so warmherzig und freundlich.“

Lis Hauptaufgabe bei Plastcoat ist das Programmieren von Robotern. Außerdem arbeitet sie mit verschiedenen Arten industrieller Automatisierungsgeräte und half beim Start des Plastcoats Roboter-Trainingsprogramms mit. Ihr Interesse an Coaching, Problemlösung und Innovationen erstreckt sich auch auf ihre Freiwilligenarbeit als Jurymitglied bei FIRST Robotik-Wettbewerben, wo sie Schülerinnen und Schüler betreut. Darüber hinaus vertrat Li Magna bei der Young Women’s Conference von Skills Ontario in Kanada, wo sie über Magna-Mitarbeiterinnen sprach, die als Robotertechnikerinnen und -ingenieurinnen tätig sind.

„Wir kennen ihre Geschichten nicht!“, meint Li. „Ich sage jungen Frauen ‚Habt keine Angst vor Herausforderungen oder Schwierigkeiten. Ihr braucht keine Muskeln für diese Arbeit.‘ Das bedeutet, dass die Welt uns weiter offen steht. Es ist egal, ob du dich einem riesigen Roboterarm gegenüber siehst. Über kurz oder lang weißt du, was zu tun ist. Sei aufgeschlossen.“

Ihre Entschlossenheit und Disziplin begannen schon in jungen Jahren, als Li Pipa-Spielen lernte, eine chinesische Laute bzw. ein Streichinstrument, das es schon seit tausenden von Jahren gibt. Li erzählte, dass ihre Mutter eine Art negative Psychologie anwendete, um die musikalischen Fähigkeiten der Tochter zu fördern.

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„Meine Mutter ist Lehrerin an einer weiterführenden Schule in Shenyang“, so Li. „Wenn ich faul war und so mit sieben oder acht Jahren nicht geübt habe, sagte sie: ‚OK, hör auf. Du verschwendest meine Zeit und mein Geld.‘ Als ich das hörte, blieb ich bei der Stange und strengte mich mehr an. Es dauerte wirklich lange, bis ich Pipa spielen konnte, aber als ich anfing zu studieren, hatte ich die Gelegenheit, die Pipa-Gruppe an der Universität Shenyang zu leiten, das Instrument zu unterrichten und damit aufzutreten. Es fühlte sich wirklich gut an.“

Diese frühen Studiengewohnheiten machten sich auf vielerlei Weise bezahlt.

Li schloss die technische Universität von Shenyang mit einem Bachelor in angewandten Wissenschaften mit dem Schwerpunkt Automatisierung und das Humber College mit einem Advanced Diploma in elektromechanischer Konstruktionstechnik, ebenfalls spezialisiert auf Automatisierung und Robotik, ab. Doch sie lernt bis heute weiter. Derzeit besucht sie das Humber College im Rahmen eines von Magna gesponserten Programms, das sie zur Elektrikerin ausbildet.

Li erzählt ihren MINT-Schülerinnen und -Schülern und als Vertreterin von Skills Ontario, einer Gruppe, die Fachausbildungen und Technologien in Kanada fördert, gerne von den eigenen beruflichen Meilensteinen.

„Ich erzähle ihnen von meiner Erfahrung mit dem Thema, zeige ihnen, welche beruflichen Möglichkeiten sie haben, und spreche über die Art von Projekten, die ich bei Magna bearbeite“, so Li. „Es gibt mir ein ‚prickelndes‘ Gefühl. Ich erzähle ihnen, wie sehr mich Roboter und Automatisierung begeistern.“

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