DIE MACHBARKEITSSTUDIE: EIN BAUPLAN FÜR IHR FAHRZEUGPROJEKT
Primär dient eine Machbarkeitsstudie der Beantwortung einer zentralen Frage: Ist eine Fahrzeugvision aus technischer und wirtschaftlicher Sicht realisierbar? Zur Beantwortung dieser Frage müssen sowohl marktbezogene Einschränkungen und technologische Grenzen als auch die persönlichen Vorstellungen und Ziele, die ein Marktneueinsteiger an seine Fahrzeugvision bindet, berücksichtigt werden.
In einer Machbarkeitsstudie werden sämtliche technischen und wirtschaftlichen Anforderungen zusammengefasst. Somit ist sie eine wichtige Voraussetzung und häufig der erste Meilenstein, den neue Marktteilnehmer im Rahmen Ihres Fahrzeugentwicklungsprozess erreichen. Deshalb ist es wichtig, sie zu starten, durchzuführen und abzuschließen, bevor die eigentliche Konzeptphase beginnt.
Die Vorteile einer Machbarkeitsstudie
Eine Machbarkeitsstudie bringt dem Startup einige entscheidende Erkenntnisse:
- Sie zeigt alle Risiken auf, die während der Realisierung des Fahrzeuges anfallen können.
- Sie bietet Startups einen konkreten Aufgabenplan und hilft somit bei der Koordination von Teams und Deadlines.
- Gleichzeitig dient sie auch als Garantie für potenzielle Produktionspartner sowie Investor_innen, da sie diesen anhand konkreter Fakten und Zahlen zeigt, ob sich die Kooperation mit dem Startup rechnet.
Es wird empfohlen, eine Machbarkeitsstudie in Zusammenarbeit mit einem etablierten und erfahrenen Fahrzeug-Produktionspartner durchzuführen.
Abhängig von der Größe Ihres Projektes dauert die Durchführung ein paar Monate und erspart eine erhebliche Menge an Kosten. In Relation zu den Gesamtkosten der Fahrzeugentwicklung ergibt sich durch die Machbarkeitsstudie ein vorteilhafter, effektiver Mehrwert.
DIE 4 SCHRITTE, DIE AUTOMOTIVE STARTUPS IM RAHMEN EINER MACHBARKEITSSTUDIE DURCHLAUFEN
Obwohl eine Machbarkeitsstudie eine Vielzahl an kleineren und großen Aufgaben umfasst, können diese grundsätzlich in vier große Schritte eingeteilt werden:
Schritt #1: Die Machbarkeitsstudie validiert die Fahrzeugvision
Allen voran dient die Machbarkeitsstudie dem Zweck, die Produktvision eines Marktneueinsteigers zu valideren. Entsprechend werden alle Aspekte der späteren Entwicklung und Industrialisierung in der Studie gesammelt, berücksichtigt und bewertet, darunter z. B.:
- Kennzahlen und Trends am Zielmarkt
- das geplante Entwicklungsumfeld
- geplante Features bzw. deren Realisierbarkeit
- technische Anforderungen und Benchmarks des Fahrzeuges
- künftige Derivate
- zahlreiche weitere Besonderheiten, die besonders für die Industrialisierung der Fahrzeugvision beachtet werden müssen
Schritt #2: Die Machbarkeitsstudie definiert Entwicklungsziele und mögliche Konflikte
Im Rahmen einer Machbarkeitsstudie werden Ziele und Strategien für die zentralen operativen Aufgabenbereiche eines Fahrzeugprojektes festgelegt. Diese umfassen:
- die Fahrzeugplanung und -entwicklung
- die Fahrzeugindustrialisierung und -produktion
- das Lieferkettennetz (inklusive der Bestimmung von zentralen Systemlieferanten)
- das Vertriebs- und After-Sales-Netzwerk
Auf Basis der Strategien werden anschließend Produktziele (Ziele und Ergebnisse, basierend auf der Evaluierung ausgewählter Benchmark-Fahrzeuge) sowie technische Programme (geplante Maßnahmen, um diese Ziele zu erreichen) definiert und miteinander verglichen. Das gibt dem Startup das Wissen über potenzielle Risikofaktoren und Zielkonflikte im Fahrzeugprojekt, wodurch sie Lösungsstrategien für ebendiese entwerfen und in Stellung bringen können.