TRENDS FÜR FAHRZEUGPLATTFORMEN
In den Anfängen der Automobilentwicklung war Konzept einer Fahrzeugplattform einfach eine Möglichkeit, Kosten einzusparen. Dazu verwendete man ein Leiterrahmen-Chassis auf gemeinsamen technischen Grundlagen für verschiedene Karosserieformen. Heutzutage beinhaltet die Plattform bereits das grundlegende Layout und essenzielle Bauteile des Fahrzeuges. Dabei ist das Unibody-System aus Gründen der Gewichtsreduzierung, der Festigkeit und des Crashverhaltens gültiger Standard für Pkw.
Der größte Trend in der Entwicklung von Fahrzeugplattformen geht derzeit in Richtung einer erhöhten Modularität zugunsten von mehr Flexibilität. Die Gesamtzahl eigenständiger, neu entwickelter Plattformen ist in den letzten Jahren zurückgegangen. Stattdessen sind die bestehenden Plattformen nun weitaus anpassungsfähiger. Dies erreicht man durch modular aufgebaute Systeme und E/E-Architekturen. Somit entfällt die Neuskalierung bei gleichzeitig minimaler Auswirkung auf die Leistung der Teile. Der Trend geht zu Plattformen, die sich in Größe und Layout frei anpassen lassen. So muss man nur noch geometrische Faktoren berücksichtigen.
Eine eigene Fahrzeugplattform entwickeln
Ein gängiger Ansatz für Fahrzeug-Hersteller besteht darin, bestehende Plattformlösungen als Ausgangspunkt für die Entwicklung neuer Plattformen zu verwenden. Die Vorteile liegen auf der Hand: Es spart Zeit, verteilt Kosten auf mehrere Modelle und bündelt Ressourcen. Doch was, wenn die technologischen Hürden zu groß werden und zu viele Kompromisse bei der modifizierten Plattform eingegangen werden müssen? In diesem Fall lohnt es sich zu überlegen, ob es nicht sinnvoller wäre, eine neue Plattform mit allen neuen Features zu entwickeln.
Marktneueinsteiger neigen dazu, eine gemeinsame Plattform zu nutzen, anstatt von Grund auf eine neue Fahrzeugplattform zu entwickeln. Als Neuling auf dem Markt spielen niedrige Kosten und Time-to-Market eine größere Rolle im Entwicklungs- und Produktionsprozess. Die Nutzung einer gemeinsamen Plattform ist daher eine gute Möglichkeit, beide Ziele einfacher zu erreichen.
Dennoch gibt es gute Gründe, eine eigene Plattform zu konzipieren:
- Einzigartige Ideen erfordern einzigartige Lösungen. Sind diese nicht mit den gängigen Plattformen kompatibel, sollte man kalkulieren, ob sich eine Neuentwicklung rentieren kann.
- Die Bauteilkosten der Plattform sind zu hoch, was zu einem zu hohen Preis für den_die Endkund_in führt
- Die Partnerschaft mit dem Plattforminhaber ist schwierig, beispielsweise wenn keine rechtliche Vereinbarung über die Nutzung der Plattform besteht. Hier kann ein neutraler Partner wie Magna als Vermittler helfen.